Beitrag 58: Die Freiheit zu führen
Dr. Elisabeth Hoffmann
(Leiterin Presse und Kommunikation TU Braunschweig)
Eine Universität ist gleichzeitig eine Einrichtung des öffentlichen Dienstes und funktioniert doch in vielen Bereichen nicht wie eine Behörde.
Sie steht wie ein großes Unternehmen im Wettbewerb, kann ihren Mitarbeitern aber nicht dieselben finanzielle Anreize oder Incentives bieten. Was Universitäten bieten können, ist vor allem ein hoher Freiheitsgrad für viele Beschäftigte. Wir haben es mit einem hohen Anteil an Menschen zu tun, die für ihre Sache „brennen“. Das gilt natürlich auch für die Instituts- und Teamleiter der TU Braunschweig.
Transparenz und Begründetheit sind zwei wichtige Werte der Carolo-Wilhelmina. Das Prinzip der Subsidiarität und Dezentralität bestimmt unser Führungshandeln. Daraus lässt sich ein hohes Maß von Eigenverantwortung und Eigenständigkeit auf jeder Ebene ableiten. In meiner Rolle und Funktion als Leiterin Presse und Kommunikation der TU Braunschweig kommt mir persönlich dieser Anspruch sehr entgegen. Er ermöglicht uns die Dynamik und Flexibilität, die wir für die Hochschulkommunikation benötigen.
Meine Aufgabe sehe ich darin, Menschen, die hoch motiviert und fachlich kompetent sind, zu ermutigen, diese Freiheitsgrade und Möglichkeiten zu nutzen. Ich definiere gemeinsam mit meinem Team Ziele und Handlungsfelder und muss dann die Rahmenbedingungen so gestalten dass wir sie erreichen bzw. umsetzen können. Die Teammitglieder sind die Expertinnen und Experten in ihren Ressorts und bringen ihre eigenen Ideen und Methoden ein. Ich versuche, für sie erreichbar und ansprechbar zu sein, zuzuhören und vor allem, ihnen den Rücken freizuhalten. Denn Kommunikationsaufgaben sind meist komplex, selten standardmäßig zu bearbeiten und daher besonders fehleranfällig. Das Vertrauen unserer Dialoggruppen zu erarbeiten dauert lang, aber man kann es in wenigen Momenten verspielen. Das gilt für die Universität als solche ebenso wie für unser Standing bei den Menschen auf dem Campus, auf deren Mitarbeit wir jederzeit angewiesen sind.
Kommunikation wird immer transparenter, direkter und schneller. Unsere Welt ist, so scheint es mir, dadurch auch „dünnhäutiger“ geworden. Und so verändert sich auch der Anspruch an Führung. Die Erwartungen der Teammitglieder werden individueller und anspruchsvoller. Darauf richtig zu reagieren ist für mich eine Herausforderung, die ich persönlich und in meiner Rolle als Führungskraft gern annehme.
Dr. Elisabeth Hoffmann, März 2015
Zur Person:
Dr. Elisabeth Hoffmann
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