Beitrag 66: Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Konfuzius
Regina Marszalkowski-Wulf
(Leitung Marketing AICON 3D Systems GmbH)
„Ja, ich mache es!“ Dieser Satz war mein erster Schritt auf dem Weg in das Abenteuer Führung. Ein Schritt, den ich nicht bereut habe, ungeachtet aller Anstrengungen, die damit verbunden waren und sind.
„Könntest Du Dir vorstellen, die Marketingleitung zu übernehmen?“ Die Frage traf mich im November 2011 gänzlich unvorbereitet. Über die Möglichkeit, selber zu führen und nicht geführt zu werden, hatte ich nie nachgedacht! Und jetzt so eine Chance. Der Entschluss, die Herausforderung anzunehmen, stand innerhalb weniger Tage fest – trotz der Angst, die Erwartungen nicht zu erfüllen, und der Möglichkeit zu scheitern. Geholfen hat dabei sicherlich auch die Reaktion auf meine Frage: „Warum ich?“ Die Antwort meiner Chefs war ein großer Vertrauensbeweis: „Weil wir glauben, dass Du die Richtige für diesen Job bist. Wir wissen, Du kannst das. Und wir helfen Dir.“
Führung hat viel mit Vertrauen zu tun. Nur wem man vertraut und vor allem etwas zutraut, der kann mit seinen Aufgaben wachsen. Mir wurde dieses Vertrauen entgegengebracht. Erst wenn man selber Chef ist, wird einem bewusst, wie schwer es doch ist, abzugeben und zu vertrauen. Vor allem, wenn man vorher die Dinge selber gemacht hat.
Führung bedeutet also auch Loslassen. Diese Fähigkeit ist besonders wichtig, wenn man hohe Erwartungen an sich selbst und das Ergebnis seiner Arbeit hat. Delegieren heißt, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten an andere zu übertragen, nicht die eigenen Ansprüche; und zu akzeptieren, dass der Weg zu einem gemeinsam definierten Ziel je nach persönlicher Arbeitsweise sehr verschieden sein kann. Man lernt geduldig zu sein – mit sich und anderen.
Führung ist ein permanenter Lern- und Entwicklungsprozess, ein Zusammenspiel aus Erfolg und Scheitern. Man kann nicht nach Plan führen, man kann sich das Handwerkszeug aneignen und im laufenden Führungsprozess seinen eigenen Weg finden. Dabei lernt man viel über sich selbst. Man entwickelt sich. Ich bin selbstbewusster, selbstsicherer und mir meiner Führungswirkung bewusster geworden. Ich habe gelernt, Fehler zu akzeptieren, sie zuzulassen, mich klarer auszudrücken und vor allem eins zu bleiben: Authentisch.
Der Spaß am Chef sein, der sich nach und nach entwickelt, fühlt sich gut an. Immer öfter geht mir durch den Kopf: „So ist es also, wenn Führung gelingt.“ Trotzdem weiß ich, dass noch viele Schritte vor mir liegen. Aber die positiven Rückmeldungen zeigen mir: Ich bin auf dem richtigen Weg!
Regina Marszalkowski-Wulf, Oktober 2015
Zur Person:
Regina Marszalkowski-Wulf
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